Anmerkung
Meist werden Verfahren, die du in deiner Biografie angibst, in der Prüfung hinterfragt. Kenne Dich vor allem in deinem Verfahren gut aus. Du solltest typische Interventionen auch konkret beschreiben können und die Fachbegriffe kennen.
Die drei Grundstufen des Autogenen Trainings:
Grundsätzlich wird das Autogene Training in drei Stufen gegliedert, wobei die erste nicht nur für Anfänger*innen geeignet ist, sondern auch die Voraussetzung für die nächsten Stufen ist, die sich in ihrer Intensität weiter steigern:
Die Grundstufe:
Die in dieser Phase angewendeten Techniken richten sich in erster Linie an das vegetative Nervensystem, an spezielle Muskelpartien und das gesamte Herz-Kreislauf-System. Diese Stufe enthält ein komplettes Programm zur körperlichen Entspannung, das besonders für Anfänger*innen geeignet ist
Mittelstufe und formelhafte Vorsatzbildung:
In dieser Stufe, die für Fortgeschrittene gedacht ist, geht es darum, die in der ersten Stufe erlernten Übungen mittels selbstformulierter oder vorgegebener Formeln (Leitsätzen) zu beeinflussen. In dieser Stufe stehen insbesondere seelische und soziale Faktoren im Mittelpunkt, da es auch um Veränderungen des Verhaltens oder der Einstellung geht.
Die Oberstufe:
Die Methoden, die in der Oberstufe Anwendung finden, zielen noch stärker auf Selbsterfahrung und Selbstfindung ab. Mithilfe der formelhaften Vorsatzbildung werden hier noch stärker Bereiche unseres Unterbewusstseins angesprochen, sodass es auch zum Ausbruch bisher unbekannter Emotionen und Erlebnisse kommen kann. Diese Stufe ist nicht unbedingt für Anfänger*innen geeignet, da man mehr Erfahrung braucht.
Hier sind exemplarisch die 7 Grundformeln des Autogenen Trainings erläutert:
Für den Anfang genügt es, sich auf die Grundstufe zu konzentrieren, die aus insgesamt sieben Übungen besteht. Jede Übung wird durch eine Formel, die du dir gedanklich vorsprichst, eingeleitet und gesteuert:
- Die Ruhe-Formel
Ich bin ganz ruhig und entspannt: Die Ruhe-Übung hat eine einleitende Funktion. Sie dient der Beruhigung und soll insbesondere die Konzentration fördern. Schließe dafür die Augen und versuche Dir die Formel vor Deinen Augen vorzustellen.
- Die Schwere-Formel
Die Arme und Beine sind ganz schwer: Die Schwere-Übung soll ein Schweregefühl in den gewünschten Körperpartien auslösen, indem man sie sich immer wieder gedanklich vorspricht.
- Die Wärme-Formel
Die Arme und Beine sind warm: Diese Formel soll die Durchblutung der verschiedenen Gliedmaßen anregen.
- Die Atem-Formel
Mein Atem fließt ruhig und gleichmäßig: Mit der Übung soll sich Entspannung durch gezieltes Atmen einstellen. Lies Dir die Formel vor Deinem inneren Auge vor. Aber aufgepasst: Es geht nicht darum, den Atem anzuhalten, sondern er soll im Rhythmus Deines Körpers fließen. Du wirst sehen, wie schnell er sich ganz von allein beruhigt.
- Die Herz-Formel
Mein Herz schlägt ruhig und regelmäßig: Bei diesem Wortlaut soll sich Deine volle Konzentration auf den lebendigen Herzschlag richten.
- Die Sonnengeflechts-Formel
Mein Leib wird strömend warm: Konzentriere Dich bei dieser Übung intensiv auf das Zentrum deines Bauches.
- Die Kopf-Formel
Der Kopf ist klar, die Stirn ist kühl: Diese Formel hilft Dir dabei, wach zu bleiben (oder wieder zu werden) und Dich besser zu konzentrieren.